Basis: ein Peugeot Mountainbike aus den 80ern mit dem Namen Sitting Bull:
Stückliste:
Rahmen: Peugeot Sitting Bull, Stahl, oliv-metallic
Gabel: dito
Räder: Rigida AS 32 Alufelgen silber eloxiert, Nabe vorn Maillard (schwarz lackiert), Nabe hinten Altenburger, Reifen Ritchey Moby Bite
Steuersatz: Stahl verchromt
Lenker, Vorbau: CTA, Stahl verchromt, aus einem Stück, Griffe: Oury schwarz
Bremsen: Magura HS22, mit selbstgebauten Carbon Brakeboostern
Sattel: Reydel GTI
Sattelstütze: Stahlkerze verchromt in 24 mm Ø, mit Spidel Sattelklemme
Zahnkranz: Surly Singlespeed 16Z
Kette: Sram PC48
Kurbeln: Stronglight
Pedale: Lyotard Bärentatzen
Innenlager: original, vermutlich Stronglight
Sonstiges: Parkstütze SR Italy, Flaschenhalter TA, Hupe Osaka Cat
Vom Original verwendet wurden (ausser Rahmen und Gabel natürlich): Lenker/Vorbau, Steuersatz, V-Nabe, Innenlager, Kurbeln, Sattelkerze, Sattelklemme.
Neuteile: Sattel, Griffe, Kettenblatt, Kette, Ritzel, Reifen, Felgen, Bremsbeläge.
Edit: Die Bilder werden angeschnitten. Wer es komplett sehen will, macht einfach Rechtsklick auf "Grafik anzeigen".
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Was ich von einem Fachmann mal gerne wissen würde: Was reitet alle Welt seit ein paar Jahren, auf Gangschaltungen zu verzichten? Ist das auch praktisch oder doch nur hip, weil es angeblich New Yorker Fahrradkuriere waren, die diesen Single-Speeder-Spleen salonfähig machten?
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Singlespeed: Da muss man ein wenig differenzieren. Zum einen - der Singlespeeder, das ist ein normales Fahrrad mit Freilauf, aber ohne Schaltung. Omas altes NSU fällt auch in diese Rubrik. Ist praktisch, weil man ca. 1 kg Krempel weniger spazierenfährt und weil nix da ist was kaputt gehen kann oder umständlich eingestellt werden muss, und es taugt für die meisten Städte. In Stuttgart zB hätt ich schon lieber eine Schaltung, aber für Nürnberg taugts, so lange man nicht ständig den Burgberg hochfahren muss.
Dann gibts noch die Fixies, was eine Untergruppe der Singlespeeder darstellt. Da gibts ja momentan eine Diskussion in der Öffentlichkeit, wo schlecht informierte "Journalisten" die Begriffe Fixie und Bahnrad durcheinanderwerfen.
Ein Fixie (von fixed gear) ist erstmal ein ganz gewöhnliches Fahrrad, welches keinen Freilauf hat, während ein Bahnrad auch keine Bremsen hat. Hier schliesst sich der Kreis zu den Fahrradkurieren aus NY. Fixie fahren ist eine ganz interessante Erfahrung, wohingegen ich nicht auf die Idee käme, ohne Bremsen durch die Gegend zu radeln
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Und was die Singlespeeder angeht, hier im niederrheinischen Flachland fahre ich auch mindestens 90 Prozent aller Strecken im gleichen Gang (der 10. von 12, die genaue Übersetzung/Ritzelzahl hab ich grad nicht parat). Bei Gegenwind oder auf Brücken rauf gehts auch mal einen Gang kleiner oder bei Rückenwind und bergab kommt auch mal der 11. Gang zum Einsatz.
Könnte ich zur Not auch drauf verzichten und mich umgewöhnen, aber nur um der geringen Gewichtsersparnis willen scheint es mir das nicht wert (da gucke ich doch lieber, ob ich nicht mein Körpergewicht etwas abgespeckt kriege). Ich fahre ja ein betagteres Raleigh-Rennrad. Und wie ich beim Rumgucken in Internet, was das für ein Modell sein könnte, feststellte, sind diese alten Rahmen (ich denke mal, es könnte ein Reynolds 501 sein) anscheinend grad sehr gefragt für Umbauprojekte. Daher meine Frage, worin der Reiz solcher Maßnahmen liegt.
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Nun es geht weniger ums Gewicht als um die Wartungsarmut und die damit verbundenen niedrigeren Unterhaltskosten (schon mal beim Händler die Verschleissteile einer 3x9-Schaltung tauschen lassen?), und ja, im Moment sind da auch noch einige Modeopfer unterwegs. Das legt sich aber auch wieder.
Natürlich kommt bei mir auch noch die Lust am Basteln hinzu. Im vorliegenden Fall habe ich mir sogar überlegt, das Rad wieder möglichst original aufzubauen - mit 15-Gang-Simplex-Schaltung und so. Dazu war es einerseits aber zu verbastelt und verschlissen, und andererseits sind sowohl zeitgenössische Unterlagen, welche Aufschluss über die einst verbauten Teile geben, als auch die Teile selber nunja *schwierig* aufzutreiben.
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Hätten Sie denn was in Ihrem Fundus, was Sie empfehlen (und anbieten) könnten?
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Früher waren die Bremskörper bei Rennrädern übrigens länger als heute - Schenkellänge heisst das Stichwort. Daher ist es nicht so einfach, hier modernes Material zu verbauen. Aber wenn Sie Züge und Klötze erneuert haben, werden Sie schon eine Verbesserung feststellen.
Schaltung: Ich nehme an, es handelt sich um eine nicht gerastete 2x6-Gangschaltung. Hier stellt sich die Frage, ob auch hier der Antriebsstrang nicht einfach nur verschlissen ist. Ich vermute, Sie haben das einfache Huret-Eco-Stanzblechschaltwerk. Ein wenig präziser waren Simplex- oder Suntourschaltwerke. Auf indexierte Schaltung umbauen lohnt IMHO nicht - da müssten Sie ja das halbe Rad austauschen.
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Die Bremsen, ja, da hat man heute meist kürzere Teile, darüber hat man mich im Laden dieser Tage auch belehrt. Klötzchen sind noch recht frisch gewechselt, das hat schon was gebracht, die vordere Bremse packt so ziemlich, wie sie soll, aber die hintere ist eine ziemliche Katastrophe. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob ich das mit dem neuen Zug hinkriege, denn der muss ein Stück weit durchs Oberrohr, und da rechne ich als Realist mit üblem Gewürge und Gefrickel.
Ich war gestern mal in der Zweiradwerkstatt der hiesigen Zukunftswerkstatt (ich vermute, das ist ein Resozialisierungsprojekt oder so was), da hieß es neue Hinterbremse (knapp 30 Euro) mit Montage, Hinterrad ordentlich zentrieren, Spiel am vorderen Radlager einstellen und so paar Scherze, wär ich mit 70 Euro dabei, könne ich mir ja übers Wochenende überlegen.
Das werd ich mir auch gut überlegen. Vielleicht versuche ich mich selber dran und leiste mir von der gesparten Montagekohle dann auch gleich die passende neue Vorderbremse. Mal gucken...
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Bremszug im Oberrohr: Wenn Sie den rausziehen, befestigen Sie vorher ein Stück Draht, Paketschnur o.ä dran und ziehen die in den Rahmen. Befestigen Sie dann daran den neuen Zug und ziehen diesen wiederum in den Rahmen. Das ist kein Hexenwerk.
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Das mit dem Zug ist ein guter Tip, beim Neuverkabeln von Leuchten macht mans ja genauso. So dolle fest sitzt der Zug samt Außenhülle im Oberrohr auch nicht, vielleicht komme ich um den Bremsenwechsel doch noch drumrum. Wenn das Hinterrad wieder richtig zentriert ist, müsste man die Schenkel mit neuen Klötzchen weit genug zumachen können, dass es ausreicht.
Und wenn nicht, dann spendier ich eben neue Bremsen. Dafür, dass mich dieses schöne Rad mehr oder weniger fast nichts gekostet hat, sollte ich auch nicht zu knauserig sein.
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